negertreibstoff

mit schokoladen-treibstoff von großbritannien nach timbuktu

als ich diese überschrift in den elektronischen nachrichten las, dachte ich erst daran, dass sie nun eine möglichkeit gefunden haben, mit farbigen ihre autos zu betreiben. weit gefehlt.






irgendwie vom herzen...

endlich fand ich, wonach ich immer suchte - doch ich bekam es nicht. die letzten wochen lebte ich in einer welt, die von unbekannten farben gestrichen war. ich scherzte, war munter und lebte, irgendwie. glücklich. so nannte man das wohl. der tag begann mit einem lächeln, auch wenn man wusste, dass er scheiße werden würde. gedanken nur an eine person. vergessen geglaubte gefühle und empfindungen waren plötzlich dort. nie dachte ich, dass ich sowas noch einmal spüren darf. es war schön. so anders. aber es war alles unklar. was ist das nun? was wird daraus? fühlt er auch so?

nein. heute sahen wir uns kurz. er hatte andere gefühle. er brachte mir einige sachen mit, die ich bei ihm zurück ließ. nur mein herz nicht - das verweilt noch woanders.
gerade bin ich leer. nicht wirklich traurig. ist es doch ein gutes gefühl, eine klarheit zu haben. auch wenn sie so ausgefallen ist. dann verschwand er wieder. er fuhr eine lange strecke. nur um es mir zu sagen. das imponierte mir. das war eine ehrlichkeit, wie ich sie noch nie zuvor erleben durfte in dieser hinsicht. dafür bin ich ihm irgendwie dankbar.

es scheint mir nicht vergönnt, fröhlich durch das leben zu laufen. wahrscheinlich steht mir das ernste gesicht besser. ab morgen werde ich wieder verbissen schauen und dabei auf den boden gucken, wenn ich durch die menschenmassen der stadt irre. werde mir mein wallendes haar bis tief unter das kinn kämmen, wenn ich wallendes haar besäße.

eben verließ ich gedankenverloren das haus. es war wie im film: plötzlich begann es zu regnen. das war mir egal. den regen und die kälte nahm ich nicht wahr. nichts um mich herum schien real. ich war eingepackt in eine seifenblase, die sich langsam auflöste und mich zurück in die realität gleiten ließ schmetterte. habe alkohol gekauft. alkohol ist keine lösung, sagte meine liebste königin vorhin am telefon. das weiß ich doch. und sie weiß auch, dass ich es weiß. aber heute abend möchte ich meine gedanken mit bier abtöten. möchte irgendwann lallend zu toller musik vor meinem spiegel tanzen und so tun, als wäre ich noch glücklich.

morgen gehen meine könign und ich zu martin. sein salon konkurrenz hairstyling hat einjähriges bestehen und es gibt wieder eine show. wahrscheinlich mit wilden frisuren und mode. das schauen wir uns an. das lenkt sicher ab. und ich werde viele menschen wiedersehen, die ich sicher über ein jahr nicht mehr gesehen habe. irgendwie freue ich mich drauf. und ich freue mich auch für martin, dass all seine pläne so gut aufgegangen sind. er hat sogar den gründerpreis erhalten für seine waghalsige reise zur selbständigkeit.

michael nyman spielt mit seiner band gerade schöne musik für mich. ich werde mich den klängen hingeben und...

a) ...mich betrinken. werde dann irgendwann komatös vom stuhl fallen und mir den kopf am marmorflüge stoßen. in voller inbrunst werde ich verbluten und am nächsten tag von meinem zimmermädchen elisabeth gefunden werden.

b) ...mich betrinken. werde dann spät ins bett gehen und träumen.

c) ...mich betrinken. werde dann spät ins bett gehen.

d) ...in mir verweilen.

gott. so ein scheiß! antwort d habe ich mal gestrichen. sonst schreibt mir sicher so ein groschenromanverlag und zwingt mich, die nächste ausgabe zu schreiben. sie würde von einem gelockten arzt handeln, der sich in ein naives pferdemädchen verliebt.

aber lassen wir das. das ist voller insider, die eh nur meine königin versteht.

fein. genug für heute. ich widme mich nun einer meiner antworten.






irgendwie von vaters haus...

auf meinem rückweg nahm mich das schicksal bei der hand und führte mich unbewusst direkt an jenen ort zurück, den ich seit jahren mied. hätte ich doch auf die genaue anzeige am bus geachtet, dann wäre ich sicher nicht eingestiegen. eine fahrt direkt durch verdrängtes gedankengut. vielen dank, liebe bsag. die linie war nur eine kurzlinie. sie fuhr mich nicht nach hause, sondern hatte ihre endhaltestelle im gemiedenen ort, dort wo vater wohnt. gut, das klingt alles recht dramatisch. ich meide diesen ort nicht wirklich, aber in einer einleitung sollte man dinge wie "meiden" und "schicksal" nutzen, damit der leser weiterliest. sowas fesselt mich ungemein. da stand ich nun. der bus fuhr lachend weg, wusste er doch, dass ich dort nicht wirklich aussteigen wollte. so stand ich da. in der dunkelheit und musste zu einer ganz anderen haltestelle laufen, die ca. eine viertelstunde entfernt lag. eine tolle abkürzung fiel mir ein, die ich früher immer ging, um schnell zu dieser haltestelle zu gelangen. also lief ich freudig los. nichtsahnend, was es mit mir machen würde. da kam sie auch schon: die straße. dort wohnte ich einige jahre und dort endete alles. vaters haus. ich stand kurz davor und blickte durch die scheiben in das erleuchtete wohnzimmer. konnte niemanden sehen. mich hoffentlich auch nicht. mein hals schnürte sich zu, das herz klopfte unendlich stark und die augen wurden feucht. ich musste fort. mein atem rasselte und wurde schwerer. schnell fort. schnell fort von hier. das tat ich dann auch. ich ging meinen weg weiter. blickte zurück und der atem rasselte noch mehr. ist das eine panikattacke? keine ahnung, muschu, ich bin kein arzt. wahrscheinlich hast du einfach nur eine riesige klatsche!

auf dem restlichen weg zur haltestelle kamen mir pärchen entgegen, die im ersten moment wie vater und seine frau aussahen. ich erschrak. zweimal. blickte die leute an, als seien sie aliens oder würden traurige hüte aus nudeln tragen. nur noch einige schritte zur haltestelle. meine atmung erholte sich. es war schrecklich. die augen noch immer feucht und zittrig, wie der ganze rest von mir. irgendwann kam mein bus und ich konnte diesen ort verlassen. wahrscheinlich bin ich wirklich noch nicht für diese konfrontation bereit.

als ich meine mutter besuchte, zeigte sie mir ihr neues bad. zwei wochen wohnte sie in einer provisorischen unterkunft. nun war sie zurück und wurde mit einem altar belohnt. ihr bad ist so schön, vor freude wollte ich dort erst einen abseilen. dieses vorhaben verwarf ich dann aber sofort. ich wollte ihr den vortritt lassen, aber sie war schon vorher. egal. ein prunkvolles bad, lichtdurchflutet und schön. rosa schmetterlinge aus glas klebte sie quer in den raum. rosa schwämmchen, rosa, rosa, rosa - überall nur rosa. dazu trug mutter ein rosa tuch um den hals. sie sah aus wie ein bonbon. meine augen tränten fast im farbschock. so ein schönes bad hätte ich auch gern, aber dann ohne rosa. ich kam mir vor wie im barbie-ferienhaus. ich wartete darauf, dass ken und skipper zur tür herein kommen und mich mit küssen begrüßten. dann wären wir an den strand gegangen und hätten uns über ihre geschlechtslosigkeit unterhalten. später hätte ich mich gellend vor eine straßenbahn geworfen.

ganz beiläufig bei einem stück mikrowellen-käsekuchen erzählte mir mutter, dass valeska gestorben sei. ich verschluckte mich fast. valeska war weniger als eine alte bekannte. sie wohnte damals in dem ort meiner geburt. sie war gehbehindert und trug brillen mit faustdickem glas. sie wohnte in einer wohnung unter einem dach und brauchte fast drei tage, um dort anzukommen. obwohl sie nicht schön war, wurde sie ständig von irgendwelchen männern oder ihrer schwester ausgenommen. nach der scheidung meiner eltern, bei der unser süßer hund weichen musste, schenkte valeska meiner mutter einen großen hund aus porzellan. das war schön. und sie hielten kontakt. als es valeska etwas besser ging nach unzähligen operationen und sie fast wie eine prinzessin durch die gegend hüpfte, erlitt sie einen schlaganfall und konnte weder humpeln, noch sprechen. sie kam dann in ein heim, wo sie gepflegt wurde. sie rief meine mutter gelegentlich an und auch ich telefonierte mit ihr. sie konnte nicht mehr antworten, also haben wir ihr die ganze zeit etwas erzählt. wir waren ihr einziger kontakt. zu ihren beiden töchtern hatte sie seit mehr als dreißig jahren keinen kontakt mehr.
valeska starb am achten november, ab vierten hatte sie geburtstag. da lag sie schon im sterben. nun hat sie es geschafft. ich kannte sie zu wenig, um traurig über ihren verlust zu sein. aber ich freue mich für sie, dass sie es endlich geschafft hat. aber was mich wirklich in der erzählung zu tränen rührte war, dass ihre beiden töchter vorbeikamen, damit sie loslassen konnte. und nachdem die beiden bei ihr waren, schlief sie ein.

ich möchte keine kinder. würde höchstens auf welche aufpassen, wenn die eltern sie daheim vergessen. aber ich will keine eigenen. die befingern dann meine heiligen cds mit klebrigen fingern, kritzeln mit edding auf dem fernseher herum oder naschen von meinem peeling. nein, mein peeling teile ich nicht. da kann ja jeder kommen!

nun sollte ich gedankenverloren ins bett eilen. ein neuer tag wartet auf mich und wird mich mit sinnvoller arbeit beschäftigen. dieses wochenende ist zu schnell vergangen. aber ich habe einiges geschafft! meine wohnung kann nun wieder besuch empfangen, ohne dass ich mich für irgendwas rechtfertigen muss. ohne, dass ich bestimmte wäscheberge als kunst auszeichnen muss, damit sie nicht auffallen.






irgendwie von toten jungs und powerreinigern...

schrecklich, was einige menschen für musik hören. aber man sollte darüber nicht urteilen, da jeder das hört, was er mag. dennoch verachte ich euch zutiefst! das war das wort zum sonntag.
habe der frau mutter die aktuelle kuschelrock besorgt, damit sie freudig mit ihrem beschäler unter dem lichterdom tanzen kann. kuschelige musik für kuschelige leute. denkste. eigentlich nur der ganze schrott. xavier naidoo, der aus ethischen gründen nicht verlinkt wird, maria mena, silbermond und incubus sind nur einige der sogenannten top-acts auf dieser doppel-scheibe. den naidoo durfte ich mir einst bei meiner mutter einen ganzen nachmittag anhören. sie fand die texte so tiefgehend und die stimme so fragil. ich entgegnete nur, dass der naidoo eine indische kokshure sei und man sowas nicht hört. solche äußerungen mag sie gar nicht. zumal er in mannheim geboren wurde und nicht in indien. obwohl es da sicher kaum unterschiede gibt.

und während ich verzweifelt in die welt der musik blickte, entdeckte ich dieses schimmernde juwel: antony and the johnsons. sofort musste ich es mir besorgen - das album natürlich auch. verzaubert war ich. ob nun 'hitler in my heart' oder 'I fell in love with a dead boy' - eines schöner als das andere. formschöne balladen, zu denen man sich gerne ins bett kuschelt, um sich genussvoll die pulsadern aufzubeißen. habe das die ganze nacht gehört, bis in den morgen. und danach immer wieder. eine unvergleichbare stimme und wirklich tiefgehende texte fern von mannheim.

ich habe lust auf kaffee mit zimt drin. meine kaffeemaschine ist doof. außerdem habe ich keinen kaffee im haus. werde mir morgen mal so eine kanne mit schiebesieb drin zulegen, um so richtig alternativ meinen kaffee mit der hand zu brühnen, wie man das in der steinzeit tat. dabei träume ich dann von einer besseren welt - was ich eh ununterbrochen tue. irgendjemand muss diesen job übernehmen. danach male ich ein mantra und bete den schneegott an, damit er uns bald mit seiner weißen soße wonne beglückt. es wird zeit, dass wir ein schneechaos bekommen, wie damals 1944. freue mich auf die meldung von blitzkrieg blitzeis und vekehrsunfällen, stromausfällen und genickbrüchen. wahrscheinlich tritt das alles nicht ein. wir werden weihnachten in kurzen hosen auf irgendwelchen dächern sitzen und sommerhafte cocktails trinken. dabei lauschen wir die alten hits, die halt alt sind. klimawandel ist schon toll. sommerurlaub im winter. habe gestern sogar meine jacke öffnen müssen, da abends das wetter plötzlich so frühlingshaft erschien. das machte mir angst. schnell warf ich all meine fckw-haltigen produkte in den hausmüll, um ein besserer mensch zu werden und die umwelt zu schonen.

umweltschutz. eine tolle erfindung. einwegspritzenautomaten an jeder ecke. spritzen in den blumenkübeln auf der arbeit. hässliche menschen fahren in plastikschalen zur arbeit. man kocht aus fremdartigen bohnen einen sud, den man trinkt und mit einem stück metall umrührt. ein spachtel aus plastik zieht den alltagsschleim von menschlichen zungen, die sich vorher noch mit einer anderen zunge in einem fremden mund verknotete. man wäscht sich nach dem urinieren die hände, obwohl man einfach so ohne umschweife schwänze lutscht - die welt ist schon komisch. man sollte sich nicht so viele gedanken machen. sonst implodiert irgendwann das gewissen. gelbes sekret rinnt dann wieder aus den ohren und jeder weiß, dass man ein freidenker ist.

heute rasiere ich mich nicht. mache das später. habe da nun keine lust zu. obwohl mein bad fabrikneu glänzt. habe mir adritt gekauft, die behinderte schwester von cillit bang. ich falle ja nie auf diese billige werbung rein, wo frustrierte hausfrauen in ihrer schmierigen sozialbau-küche stehen und sich grämen, wie sie nun den herd säubern können, anstatt mal wieder zum friseur zu gehen. aber ich kaufte es mir dennoch. die flasche war so schön bunt - das kann nur gut sein! und das ist es. habe mein waschbecken damit eingesprüht, kurz atemnot bekommen und kleine funken hinter meinen augen gesehen. war fast wie pilzefressen. dann löste sich innerhalb von sekunden der dreck und der schranz des alltags. kurz drüberwischen. fertig. die armaturen sehen aus wie neu. habe alles damit eingesprüht. auch die zähne. alles strahlt. ich bin im putzwahn und bleibe sicher auf adritt hängen. werde süchtig und muss es mir täglich direkt in die iris fixen.

meine zigaretten neigen sich dem ende zu. sonst lege ich mich immer schlafen, wenn das passiert. nun habe ich da keine lust zu. werde musik hören oder im kellerflur tanzen. adritt schnüffeln. frösche lecken. pappen lutschen. gras grinden. irgendwas. nur nich an zigaretten denken.






irgendwie vollkommen langweilig...

was war das wieder für ein grausiger tag. ich wusste nichts mit mir anzufangen. war einfach zu gelangweilt von mir selbst. geschlafen habe ich. kurz. dann war ich wach und schlief wieder eine stunde. um mir den kick zu besorgen, löschte ich drei unbrauchbare dateien vom computer - danach stand die zeit wieder still.
aber was soll man auch in der heutigen zeit gegen langweile unternehmen? all meine spielsachen habe ich in den letzten jahren entfernt. und wettkämpfe veranstalten, wie es die alten griechen taten, kann ich nun auch nicht mehr. entweder schlafen sie gerade, desinfizieren ihre telefone oder braten gyros für morgen vor. keine griechen, kein spiel und keine spannung. nur gähnende leere, niemand, der einem zurückschreibt. es klingelt auch niemand und beschwert sich über meine laute musik. habe sie extra viel stärker aufgedreht als sonst. meine mini-anlage hämmert filmmusik durch das alte gemäuer. dabei rauche ich mir gelangweilt die lunge wund, trinke billigcola und überlege, was ich penifizieren könnte. aber auch das lockt mich heute nicht mehr unter dem tisch hervor.

morgen/heute/samstag ist bei mir der verspätete frühjahrsputz angesagt. man munkelt, dass sowas eine ablenkende wirkung haben soll. werde sicher auch so grandiose pervers sein und hinter den schränken wischen. habe mir schon aggressive und atemwegsschädigende putzmittel bei den discountern herausgesucht. sowas ist toll. man bekommt damit alles weg. wie damals mit zyklon b.

gott, so eine langeweile - um nochmal auf dieses langgezogene gefühl zu sprechen zu kommen - hatte ich ewig nicht mehr. aber ich habe auch keine lust, etwas dagegen zu unternehmen. könnte in die stadt fahren oder zur tanke gehen, um mir bier zu kaufen. könnte mich dann betrinken und das leid der welt vergessen. diesen gedanken verwarf ich aber gerade, als ich mich daran erinnerte, wie gerädert ich doch immer bin, wenn ich mich bewusstlos saufe. außerdem stehe ich dann vor 17h nicht auf und das ist schlecht, wenn man seine wohnung besenrein machen möchte.

stundenlang hielt ich mich vorhin in dieser ominösen kontaktbörse im internet auf. habe mir millionen profile angesehen und habe gekotzt. bergeweise. was mache ich dort nur? unterhalten habe ich mich (leider) eh nicht. sah mir bilder von unfotogenen menschen an, die verboten gehören. las mir krude gebastelte wortkonstruktionen durch und wollte mir nur noch die augäpfel mit der neuen nagelfeile zerstechen. aber das ließ ich dann doch.

nun drehe ich die musik noch lauter und werde dabei irgendein instant-lebensmittel essen. danach geht es ins bett. dort weine ich dann wieder drei stunden in meine durchgelegenen kissen. schlimm. seit ich keine nägel mehr esse, weiß ich nichts mit mir anzufangen. hoffentlich hat das bald ein ende. vielleicht erschießt mich ja morgen ein geistertänzler auf offener straße. dann verende ich spannend in einer lache cilit bang.






irgendwie von gebärmüttern und anderen tieren...

'sie saßen gemeinsam in der küche im neonlicht und aßen apfelkuchen mit einer leichten nuance von zimt. draußen stürmte es wild. die dürren zweige der entlaubten bäume zerrten wie krallen an sich selbst. es war herbst - doch sie wussten es nicht.' - so würde mein buch beginnen, wenn ich eines schriebe. würde ich gerne. aber momentan habe ich dafür keine zeit. um zum bücherschreiben braucht man eine abgelegene hütte in den bergen. in buxtehude. das ist auch nicht drin. ich kann mir gerade die miete für dieses loch auf der straße verdienen und meine drogen bezahlen. für mehr luxus bin ich einfach so ideenlos.
auf jeder rechten seite meines buches würde eine kleine figur zu sehen sein, die eifrig ihre stiefel wichst - als daumenkino natürlich. gezeichnet von einem großen bremer künstler. in diesem buch würden ausgewählte tagebucheinträge seit 2003 stehen, verpackt in eine spannende geschichte, die ich mit lisa erlebte. zwischendurch gibt es unveröffentlichte geschichten, die ich oma so gerne am sterbebett vorlas. es würde ein meisterwerk werden und die bibel ablösen.
meinen musikkameraden butow würde ich fragen, ob er mir einen grandiosen einband bastelt. irgendwas mit geschlechtsverkehr und aussterbenden tieren. meine königin und kiki, falls er mich zu der zeit dann wieder mag, würden korrekturlesen. den schneekönig zwänge ich, einen grandiosen klappentext zu schreiben oder das buch auf französisch zu übersetzen. wundervoll.

heute kamen meine stiefel endlich per ups. habe sie in die firma liefern lassen, packte sie aber erst daheim aus. ich wollte es zelebrieren. der geruch toten leders strömte sofort in meine nase. ich berührte es sanft und dachte an das glückliche tier, das nun meine füße dekorieren darf. an das stahlwerk in indien, wo kinder meine stahlkappe hämmerten und an die chinesischen senkelkleber. ein internationaler schuh aus london, der von freaks aus dem ehemaligen ostblock verschickt wurde.
werde morgen etwas eher aufstehen, da ich mir noch nicht sicher bin, wie lange ich zum schnüren brauche. immerhin sind es vierzehn loch. ich muss sechs öffnen, um meine schönen füße in ihr inneres zu führen. und was ziehe ich dazu an? das alles werde ich morgen früh sehen. ich denke, dass fünf uhr eine gute zeit zum aufstehen ist. immerhin muss ich um spätestens 9:22h meine drecksbahn nehmen, die mich direkt ins werk fährt.

eine caprihose könnte ich anziehen.

es ist kalt im deutschen reich norden. in hannover fielen heute schon die ersten flocken. tja, je mehr schnee im november fällt, umso fruchtbarer wird das feld. eine alte bauernregel. ich liebe bauernregeln. kommt vielleicht daher, dass ich einst auf einem bauernhof studierte. bauernhöfe sind toll. wir machten oft urlaub auf diesem bauernhof auf fehmarn. dort gab es eine schwarze ziege, die ich liebte. ich fütterte und herzte sie wie meine eigene leibesfrucht. ihr sanftes haar schmiegte ich an das meine. wahrscheinlich fand dörthe (so taufte ich das schwarze tier) das total nervig und wollte doch eigentlich nur von meiner möhre abbeißen. nun, erst kommt die liebe, dann das essen.
jahre später fuhren wir wieder nach/auf/unter fehmarn. die ziege war nun erwachsen und besaß ein vordiplom. sie war ziegich zickig und erkannte mich nicht mehr. es waren wohl in der zwischenzeit einige dreiundzwanzigjährige jungen mit möhren in ihrem gehege. wahrscheinlich welche, die keine liebe wollten. die mochte sie dann mehr. ich war erschüttert. von diesem tag an war mein herz gebrochen.

gott, diese erinnerungen. sollte ich irgendwann auf die idee kommen, eine therapie zu machen, muss ich einfach nur die adresse meines weblogs abgeben. die deutung kommt dann per post. oder ich werde direkt deportiert.

die müdigkeit klopft heute schon sehr früh an meine scheiben. saß ich doch gerade entspannt mit der schwindenden konzentration an einem tisch, vertieft in ein gespräch über kurdische tütensuppen.
der schwachsinn kommt gegen elf vorbei, aber da schlafe ich sicher schon wieder. ich brauche kraft für den nahenden tag. immerhin wollen die stiefel meine füße umschließen. beim letzten satz muss ich, weshalb auch immer, an 'gebärmutter' denken. ich denke in letzter zeit eh sehr oft daran.

meine gebärmutter und ich saßen gemeinsam in der küche im neonlicht und aßen apfelkuchen mit einer leichten nuance von zimt. draußen stürmte es wild. die dürren zweige der entlaubten bäume zerrten wie krallen an sich selbst. es war herbst - doch sie wussten es nicht.






alles gute zum geburtstag, großer!


kai ist gerade 30 geworden. falls er vor mitternacht noch online war und dann einschlief, ist er virtuell gesehen noch immer 29.
das muss ich mir kommendes jahr für meine nächste null unbedingt merken. oder man beobachtet, wie in allen profilen der alterszähler kurz und schmerzlos zur nächsten zahl schnellt.

sicher schläft er schon ruhig und träumt etwas aufregendes. würde mich interessieren, von was.
eigentlich würden hier nun verweise zum geburtstagskind führen, aber auch kai hat keine spuren im internet hinterlassen. einen weblog hat er zwar, aber darin schrieb er seit jahren nicht mehr und ich bin mir nicht sicher, ob er es mag, wenn ich ihn hier ohne weiteres publik mache.

mein großer, feier schön und verausgab dich nicht so sehr, damit du am wochenende wieder fit bist. vielleicht sehen wir uns dann ja. dann gibt es auch ein geschenk. oder zwei. vielleicht binde ich mir auch eine schleife ins haar und...

lassen wir das. dies ist eine gratulation und kein fleischhandel.

genieße deinen ehrentag. in gedanken bin ich bei dir.






ebay und boots

vor wenigen tagen in der online-streitschlichtungsmaschine von ebay:

herr_twiggs:
artikel nicht erhalten: 14 loch rangers
zahlungsmethode: Überweisung
zahlungsdatum: 31. okt. 2007

verkäufer:
hallo wir schicken immer direkt per ups sobald wir per ebay mail nachricht die grösse und farbe erhalten haben und die zahlung zuordnen konnten (also ebay artikelnummer und ebay name der Überweisung und grösse und farbe zuordnen konnten). die standardlaufzeit selbst bei optimalen bedingungen (also Überweisung enthält ebay namen artikelnummer und farbe sowie grösse) ist folgenden: von bank zu bank ca. 3 werktage bis wir es auf unserem kontoauszugsausdruckerausdruck sehen (wir gehen einmal pro tag

herr_twiggs:
diese nachricht habe ich nun schon zum dritten mal erhalten! ich möchte endlich, dass mir jemand eine vernünftige antwort schickt. habe mich schon an die vielen e-mail-adressen gewendet, die mir ständig zugeschickt werden. dort soll man das büro direkt an die "strippe" bekommen. bis jetzt habe ich noch keine antwort erhalten. habe dort heute erneut hingeschrieben! habe, wie verlangt, die größe und farbe, samt ebay-artikelnummer angegeben.

verkäufer:
hallo wir können doch nicht auf 3mal dieselbe frage verschiedene antworten schicken

herr_twiggs:
ist das nicht eine etwas alberne antwort? ich möchte lediglich wissen, wann ich mit meiner bezahlten ware rechnen kann. ist das zuviel verlangt?

verkäufer:
das haben wir doch geschrieben, oder geht es um die uhrzeit von ups? also ups stellt normal zwischen 9 und 13 uhr zu

herr_twiggs:
es geht um den tag und das "wann". habe am 31.10.2007 das geld überwiesen und bis heute noch nichts gehört. ich möchte wissen, wann ich mit den stiefeln rechnen kann!

verkäufer:
den genauen tag kann ups nach erhalt der 1z nummer mitteilen diese wird von ups per email verschickt

herr_twiggs:
das hilft mir leider alles nicht weiter. ich habe vor knapp zwei wochen das geld überwiesen. bitte schauen sie doch mal nach, ob sie das geld erhalten haben. es ist von meinem konto abgegangen, alle dinge, wie farb- und größenangabe, sind enthalten.
fühle mich gerade sehr im regen stehen gelassen, weil man nie eine vernünftige antwort erhält. weder hier im schlichtungs-dialog, noch auf e-mails, die an irgendeine der vielen adressen gingen.

verkäufer:
hier ist auch nochmal die private email adresse der chefin: xxx@t-online.de
ich antworte doch genau wie meine kollegen immer sehr schnell oder?

herr_twiggs:
danke für die adresse, werde dort gleich hinschreiben.
ich habe nie behauptet, dass sie nicht schnell genug antworten würden - nur kommen ständig antworten auf fragen, die ich nicht stellte.
aber das wird hoffentlich sehr bald ein ende haben.

ein tag später

herr_twiggs:
das paket ist unterwegs.
sie sollten den kontakt zu ihren kunden wirklich etwas ernster nehmen.
anhand ihrer bewertungen ist zu erkennen, dass sie dies nicht so ernst zu nehmen scheinen.
wozu schicke ich ständig eine abweichende lieferadresse, wenn davon keine kenntnis genommen wird?
egal.
mit dem thema bin ich nun durch.
ich danke für die krude abwicklung und werde dementsprechend bewerten.

verkäufer:
wir bewerten immer positiv wenn wir positiv bewertet werden

herr_twiggs:
das lockt mich nicht.
ich bewerte grundsätzlich so, wie es der vertragspartner verdient.






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