irgendwie vom schreiten...
ich musste letzte nacht mit der straßenbahn fahren. das tue ich oft, um an mein ziel zu kommen. ich gehöre nicht zu diesen schönen kindern, die zum achtzehnten geburtstag einen führerschein samt auto und hübscher freundin geschenkt bekommen. deshalb bin ich auf diese unschöne erfindung angewiesen. öffentliche transportmittel. klingt schon so übel. transportmittel. ein mittel zum transport. öffentlich auch noch. das ist das schrecklichste daran. und heute war es wieder einmal schlimm: ich stieg in die bahn und darin saßen mindestens zwanzig türken, die lauthals irgendwelches liedgut sangen, dabei mit den füßen auf den boden stampften und so taten, als würde ihnen das land gehören. ich war davon sofort angewidert. und vor allem von der lautstärke. was wollten sie damit bezwecken? waren sie auf dem weg zu einer dieser postmodernen abschiebungspartys? egal. das interessiert mich nicht. sie sind dann nach einer weile, als das transportmittel zu sehr unter ihrer last schwankte, ausgestiegen. dann kehrte wieder diese nette ruhe ein, die aber nur eine sehr kurze zeit anhielt. denn dann stiegen irgendwelche schicksen ein, die laut über ihr handy die aktuellen charts hörten. was ist das eigentlich für eine ekelhafte angewohnheit? außerdem klingt es blechernd und nervt. damals, als ich meine schicksen-phase durchlebte, bin ich auch ohne diesen kram ausgekommen. gut, damals gab es sowas auch nicht. man konnte ohne internet und handy auskommen. heute wäre das undenkbar. wo sollte man sonst all die tollen leute kennenlernen, wenn nicht auf urigen internet-partnerseiten?
oh, schon ein kommentar in der nacht. wie unangenehm. hatte diesen eintrag schon zu früh online gestellt, wollte ich ihn doch erst für den samstag schreiben. und nun denkt alle welt, ich bin so eine üble zensur-sau, die erstmal die beiträge eines ganzen jahres in kladde schreibt und sie dann in kleinen gruppen gegenliest. dabei trinkt man mate-tee und reibt sich die genitalien mit brennnesselsud ein. und ich liebte es, als man noch ein 'n' einsparen durfte und es keinen interessierte.
früh bin ich aufgestanden, um den morgen zu küssen. mit zunge. glitschig, lyrisch und schön. nur die sonne scheint nicht. eigentlich scheint sie immer, nur versteckt sie sich hinter einigen dieser herbstlich verquollenen wolken, das schwarze ding. wartet auf bessere zeiten und spielt skip-bo mit den anderen dingen, die in der atmosphäre kreisen.
heute wird aufgeräumt. den ganzen tag. auch wenn der schon wieder dem mittag entgegenschnellt. dabei übe ich meine betonung für kommenden freitag. es ist grottig. und das alles nur für dem pöbel, das fußvolk, die ungewollten, die straßenbahnpassagiere. aus ihren dunklen löchern werden sie der flamme empor steigen und lauschen. ich bin gespannt. gestern hatten wir doch unser erstes zusammentreffen, unsere generalprobe. wir kennen uns nicht, sind uns noch nie begegnet. der märchenonkel, die allwissende, der politische und ich. welche umschreibung ich wohl in ihren heutigen gesprächen bekomme? der gutaussehende? der verwirrte? der junge, der keine korrekten texte schreibt, damit seine umwelt ihn komisch findet?
auf meinem rückweg schritt ich mit den texten in der hand durch das dunkle viertel. kaufte noch schnell an einer ecke zigaretten. im laden fragte mich das mädchen, das mir übrigens mehr als nur bekannt erschien, ob ich im stress sei. auf diese frage wusste ich nichts spontanes zu entgegnen. wieso fragt man sowas? wollte sie mir den kopf streicheln und balsamieren, antwortete ich mit ja? ich sagte nur, dass ich gerne etwas schneller gehe, das würde so toll aussehen. ich bin ein schreiter. den rücken durchgestreckt, die schultern nach oben gezogen und die schritte breit. wie john wayne. das haupt erhoben, damit ein jeder sehen kann, dass ich besser bin als sie. das kinn gespitzt, den körper in leder gesteckt. mein süßes jäckchen.
ich bin heute total daneben, denke, es ist sonntag. habe diesen beitrag am sonntag freigeschaltet, obwohl es samstag ist. wahrscheinlich fahre ich morgen zur arbeit und klingel sturm. keiner wird mir öffnen und ich wundere mich, warum ich nirgendwo brötchen bekomme. heute ist samstag. noch für einige stunden. atme tief durch, kleines.
oh, schon ein kommentar in der nacht. wie unangenehm. hatte diesen eintrag schon zu früh online gestellt, wollte ich ihn doch erst für den samstag schreiben. und nun denkt alle welt, ich bin so eine üble zensur-sau, die erstmal die beiträge eines ganzen jahres in kladde schreibt und sie dann in kleinen gruppen gegenliest. dabei trinkt man mate-tee und reibt sich die genitalien mit brennnesselsud ein. und ich liebte es, als man noch ein 'n' einsparen durfte und es keinen interessierte.
früh bin ich aufgestanden, um den morgen zu küssen. mit zunge. glitschig, lyrisch und schön. nur die sonne scheint nicht. eigentlich scheint sie immer, nur versteckt sie sich hinter einigen dieser herbstlich verquollenen wolken, das schwarze ding. wartet auf bessere zeiten und spielt skip-bo mit den anderen dingen, die in der atmosphäre kreisen.
heute wird aufgeräumt. den ganzen tag. auch wenn der schon wieder dem mittag entgegenschnellt. dabei übe ich meine betonung für kommenden freitag. es ist grottig. und das alles nur für dem pöbel, das fußvolk, die ungewollten, die straßenbahnpassagiere. aus ihren dunklen löchern werden sie der flamme empor steigen und lauschen. ich bin gespannt. gestern hatten wir doch unser erstes zusammentreffen, unsere generalprobe. wir kennen uns nicht, sind uns noch nie begegnet. der märchenonkel, die allwissende, der politische und ich. welche umschreibung ich wohl in ihren heutigen gesprächen bekomme? der gutaussehende? der verwirrte? der junge, der keine korrekten texte schreibt, damit seine umwelt ihn komisch findet?
auf meinem rückweg schritt ich mit den texten in der hand durch das dunkle viertel. kaufte noch schnell an einer ecke zigaretten. im laden fragte mich das mädchen, das mir übrigens mehr als nur bekannt erschien, ob ich im stress sei. auf diese frage wusste ich nichts spontanes zu entgegnen. wieso fragt man sowas? wollte sie mir den kopf streicheln und balsamieren, antwortete ich mit ja? ich sagte nur, dass ich gerne etwas schneller gehe, das würde so toll aussehen. ich bin ein schreiter. den rücken durchgestreckt, die schultern nach oben gezogen und die schritte breit. wie john wayne. das haupt erhoben, damit ein jeder sehen kann, dass ich besser bin als sie. das kinn gespitzt, den körper in leder gesteckt. mein süßes jäckchen.
ich bin heute total daneben, denke, es ist sonntag. habe diesen beitrag am sonntag freigeschaltet, obwohl es samstag ist. wahrscheinlich fahre ich morgen zur arbeit und klingel sturm. keiner wird mir öffnen und ich wundere mich, warum ich nirgendwo brötchen bekomme. heute ist samstag. noch für einige stunden. atme tief durch, kleines.
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Samstag, 13. Oktober 2007, 10:35h in der abteilung: heimseite
Samstag, 13. Oktober 2007, 10:35h in der abteilung: heimseite
adel (Gast) - Sa, 13. Okt, 16:00
ich brauche auch einen fahrer.
oder eine schrotflinte.
zum erbrechen ist das... nur morgens um kurz vor 6 nicht.
aber warum auch. da fährt man ja auch nur zur arbeit.
oder eine schrotflinte.
zum erbrechen ist das... nur morgens um kurz vor 6 nicht.
aber warum auch. da fährt man ja auch nur zur arbeit.
Der Schneekoenig (Gast) - Sa, 13. Okt, 23:06
Widerfaehrt es einem in B. auch staendig, dass man nahezu nichtsahnend, lediglich erfuellt vom obligatorisch existenzialistischen Ekel, eine Strassenbahnstation betritt, um irgendwohin zu fahren, und dann zum eigenen maßlosen Entsetzen bemerkt, dass wieder ein Sportereignis stattfand oder gleich stattfinden wird? Mir passiert das andauernd. Die Bahn ist dann entweder voller Fußvolk, das sich betrinkt, oder voller betrunkenem Fußvolk. Und zwar "voll" im eigentlichen Sinne des Wortes. Fuenfzehn Quadratzentimeter Bodenraum fuer jeden Fahrgast.
Und warum muss ich immer verzerrt angezeigte Woerter wie "Darm" schreiben?
Und warum muss ich immer verzerrt angezeigte Woerter wie "Darm" schreiben?
herrtwiggs - So, 14. Okt, 00:02
ja, so ist es in b., das wohl die abkürzung für bremen sein soll, auch so. wenn ich weiß, dass wieder fußball in der stadt ist, gehe ich oft zu fuß.
bitte? darm? ich weiß leider nicht, wovon du schreibst.
bitte? darm? ich weiß leider nicht, wovon du schreibst.
Der Schneekoenig (Gast) - So, 14. Okt, 00:16
Ich meine die Woerter, die ein geneigter potentieller Kommentator zum Zwecke der Verifikation der Tatsache, dass es sich bei ihm um einen richtigen Menschen handelt, eingeben muss.
Jetzt schon wieder. "Geil" soll ich eingeben. Eben war es "Darm". Ich hatte auch schon "Sexi", das ist zwar etwas legasthenisch, aber im Grunde gehoert es in die selbe Kategoerie.
Jetzt schon wieder. "Geil" soll ich eingeben. Eben war es "Darm". Ich hatte auch schon "Sexi", das ist zwar etwas legasthenisch, aber im Grunde gehoert es in die selbe Kategoerie.
herrtwiggs - So, 14. Okt, 00:58
ich wasche meine hände und unschuld (oder in dem blut unschuldiger). das haben die von twoday garantiert so eingerichtet. sowas sehe ich ja nie, da ich mich nicht zum kommentieren anmelden muss.
wie nennen die sich noch? achja, captcha (Completely Automated Public Turing test to tell Computers and Humans Apart).
es gibt sogar rechen-captchas. wie fies. gut, leider nicht mehr, da es auf jedem computer einen taschenrechner gibt.
wie nennen die sich noch? achja, captcha (Completely Automated Public Turing test to tell Computers and Humans Apart).
es gibt sogar rechen-captchas. wie fies. gut, leider nicht mehr, da es auf jedem computer einen taschenrechner gibt.
Der Schneekoenig (Gast) - So, 14. Okt, 01:29
Ich werde ein Auge darauf haben, denn mit diesen "captcha" (welch Wort...) stimmt definitiv etwas nicht.
Gerade verlangt man "butt" von mir. Ob das Absicht ist? Ich koennte so tun als waere der Kolben einer Schußwaffe gemeint...
Gerade verlangt man "butt" von mir. Ob das Absicht ist? Ich koennte so tun als waere der Kolben einer Schußwaffe gemeint...
herrtwiggs - So, 14. Okt, 01:35
programmierer und netzwerkfachmänner sind oft sexuell frustriert, wieso dann keine captcha-autoren?
mo (Gast) - Mo, 15. Okt, 19:13
*gg*
also, ich finde, nicht mehr oder weniger verwirrt als die allermeisten von uns auch.
und politisch? nicht im herkömmlichen - und abgewrackten - sinne. evolutionär sehe ich die weitaus meisten menschlichen gesellschaften immer noch im vorpolitischen herumhängen.
dann mal bis freitag.
also, ich finde, nicht mehr oder weniger verwirrt als die allermeisten von uns auch.
und politisch? nicht im herkömmlichen - und abgewrackten - sinne. evolutionär sehe ich die weitaus meisten menschlichen gesellschaften immer noch im vorpolitischen herumhängen.
dann mal bis freitag.
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