irgendwie reich und ausgeblutet...
was gibt es zu schreiben? eigentlich nichts. ich habe nie irgendwas besonderes erlebt, von dem man schreiben könnte. sitze dann stundenlang vor dem rechner und schaue auf den blinkenden cursor. überlege dann, wie man das ding nennen könnte, wenn es einen deutschen begriff dafür gäbe. eingabezeiger. positionszeiger. nette wörter, aber versteht mich jemand, wenn ich deutsch spreche? ich meine, wir haben so viele eingedeutschte wörter, die kein mensch braucht. deshalb möchte ich sie mir wieder angewöhnen. 'herunterladen' sage ich schon länger, denn 'downloaden' ist total daneben. warum sollten wir auch auf andere sprachen zurückgreifen, wenn es in unserer sprache schon wörter dafür gibt? nun bin ich noch inspirierter durch das geschenk meiner königin und ihrem freund, 'der dativ ist dem genitiv sein tod'. wunderbares buch. habe dort schon ein paar kapitel gelesen und mich an dem geschriebenen erfreut. endlich jemand, der mich versteht und über dinge schreibt, die ich niemals zuvor zu fragen vermochte. besonders die im buch enthaltenen tabellen sind toll. diese werde ich ausdrucken und in der firma aufhängen, damit sich ein jeder an der deutschen rechtschreibung ermuntern kann. vorbei sind dann die fragen, wann man 'ss' oder 'ß' schreibt. dadurch haben wir dann wieder mehr zeit, um andere dinge zu tun. leidgucken, zum beispiel. wenn ich könnte, würde ich eine partei gegen den sprachverfall gründen. aber dafür habe ich keine zeit.morgen wird mir blut abgenommen. morgens um halb neun. danach geht es zur arbeit. mir wurde lange kein blut mehr abgenommen und ich freue mich richtig darauf. endlich sehe ich meinen lebenssaft wieder sprudeln. denn sonst sprudelt es in meinem leben momentan gar nicht. mindestens zwei liter sollen sie mir morgen abzapfen, dann befüllen sie damit kleine schnapsgläser im gotischen stil und lassen die groupies eintreten. diese verkösten es dann und bestimmten den kreativitätsanteil. wie aufregend.
habe heute wieder bilder gemacht. aus der hüfte. das ist toll. mehr als die hälfte habe ich wieder gelöscht. lomographie ist nicht mehr das, was es mal war. vollkommen aus der mode. heute wird man für solche schnappschüsse auf offener straße erschossen. vorzugsweise in die knie. recht so! immer rauf auf das fotografenpack!
lieber würde ich reich sein, als arbeiten zu müssen. könnte dann eine stiftung stiften oder eine stiftfabrik kaufen. oder irgendwas anderes tun. katzen von bäumen retten. katzen oder bäume abschaffen. in den krieg in nahost investieren. dreizehn straßen nach mir bennen. ein medikament gegen langeweile erfinden. zigaretten mit seltenen dokumentan anstecken. keine ahnung, irgendwas.
ich muss nun kreativ sein. morgen habe ich keine zeit dazu. da brauche ich alle kraft, um das mir abgenommene blut zu regenerieren. das dauert. fünf minuten. oder sechs.
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Montag, 30. Juli 2007, 22:06h in der abteilung: heimseite
Montag, 30. Juli 2007, 22:06h in der abteilung: heimseite


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