irgendwie dunkel und verquirlt...

wer einen header basteln möchte, kann dies tun, ihn mir schicken und wenn er gefällt, wird er der rotation beigefügt. 670x150px. nicht größer. nicht kleiner. nicht bunt.
und draußen ist es gerade auch nicht bunt. der himmel verdunkelt sich, als würde die welt heute erneut ihren untergang anheben. soll sie doch. geh doch unter. du dummes ding. aber auch diesmal wird das nur eine langweilige show mit viel sturm und regen sein. mehr nicht. die welt verspricht uns immer so wahnsinnig spannende dinge - doch daraus wird nie etwas. wie aus eigenen vorhaben.
mir ist kalt. die heizung schalte ich nicht ein. immerhin haben wir hochsommer. könnte etwas anderes anziehen. nichts bauchfreies. könnte auch nachschauen, ob in der unteren schublade etwas hirn oder disziplin lagert. würde es zu den rohen eiern geben und verquirlen, weil das so ein schönes wort ist. verquirlen. verqurilt. du hast verquirlt. verquirle dich endlich. wie schön. verquirlte scheiße. geißel der worte.
bis nachmittags habe ich heute den lidl gemieden. es war der große 'non-food sonderverkauf'. non-food. auch so ein eingedeutschtes wort, das niemand wirklich braucht. und kaum einer aus diesem ________ stadtteil weiß, was das bedeutet. habe das am mittwoch selbst an der kasse mitbekommen. da legte eine frau eine tüte milch auf das band und fragte in jungfräulichem eifer, ob milch auch non-food wäre. der kassierer warf eine tüte konfetti in die luft, alle legten ihre arbeit nieder und sagen lobeslieder, dabei inhalierten sie haarspray und kochten sich einen sud aus alten socken.
natürlich ist milch kein non-food. aber würde man milch als food bezeichnen? nicht eher als drink? egal. vollkommen egal. verquirltes deutsch. würden sie sagen: 'ich habe für renate einen locher aus der non-food-abteilung mitgebracht!' oder 'in der non-food-abteilung lagen auch food-artikel. das verwirrte mich zutiefst!'?
habe gerade nebenbei befreundete blogs besucht. ich bin ja wirklich sehr angetan von el mundo de canela. sollte sie wirklich irgendwann ein buch herausbringen, möchte ich eine signatur auf dem linken innenschenkel, denn niemand schreibt momentan so aufregend wie sie über das ficken oder andere angeborene aktivitäten der menschheit.
und niemand schreibt so langweiliges zeug wie ich. vielleicht sollte ich mich zur ruhe setzen, meine alte schreibmaschine unter den arm klemmen und mein altes haus auf dem hügel in andorra wieder bewohnen. dort könnte ich an meinem epos weiter schreiben, dabei das leben in der stadt beobachten, ohne selbst ein teil davon zu sein. leutegucken. tieregucken. wettergucken. immer vom erker aus mit teuren zigaretten zwischen dem gelbgerauchten zeige- und mittelfinger, wild hustend. danach geht es zurück auf den dachboden, wo die alte schreibmaschine lauert. schnell den schlauch, der eitrig aus dem kopfe ragt, mit dem farbband der schreibmaschine verbunden, haltung eingenommen und schreiben. den kopf schön senkrecht halten, damit die worte nur so fließen. innerhalb einiger jahre wäre der epos dann vollendet und ich hätte endlich zeit, mich einweisen zu lassen. noch immer einer meiner größten träume: urlaub vom dasein. mindestens zwei wochen. bunte pillen fressen und bilder zu den themen kindheit und anderen 'heits' malen. dann ausgang mit den anderen. sich nicht über kunst und politik unterhalten müssen. einfach nur kurieren.
unbemerkt würden jahre vergehen. aus zwei wochen würde ein halbes leben werden. abgelenkt vom kurieren. auf die gesundheit bedacht. das leben vergessen. der schlauch ist verschwunden. zurück bleibt eine kreativitäts-borke. sie wartet seit ewigkeiten darauf, aufgepult und gemolken zu werden. aus ihr wollen worte fließen, die sich seit anbeginn des kurierens aufstauten.
ich schweife ab. im kellerflur unterhält man sich unter lautem getöse der waschmaschinen über reinigungsmittel. manchmal krieche ich zur tür und lausche. wünschte, ich könnte mich auch einmal, wenigstens einmal, in meinem leben über so belanglose dinge unterhalten und dabei freude empfinden. würde darüber philosophieren, welcher weichspüler wirklich nach frühling duftet. würde eine doktorarbeit über die düfte dieser welt schreiben und mich dann einweisen lassen.
ich friere zunehmend. antarktische ausmaße nimmt das gerade an. schnee wäre toll. habe mir vorhin bilder vom schneegestöber angesehen und hätte dazu gerne zimtsterne gegessen, meine wohnung weihnachtlich dekoriert.
fremde wohnungen sind immer schöner als die eigene. alle wohnungen sind schöner als die eigene. die eigene wohnung ist zwar heimatlich und wie in einigen videospielen auch aufbauend wie ein medi-kit, aber woanders ist es immer gemütlicher.
draußen scheint die sonne. ich ziehe mir gleich kleidung an und werde meine jalousie öffnen, dann sieht alles gleich viel farbenfroher aus.
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Samstag, 28. Juli 2007, 16:43h in der abteilung: heimseite
Samstag, 28. Juli 2007, 16:43h in der abteilung: heimseite